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    Umwelt und Gesundheit

Umwelt und Gesundheit

Ob Feinstaubdiskussion, Umwelt- oder Tierschutz: Der VPI nimmt konstruktive Kritik und gute Argumente ernst und versteht sie als Motor und Impulsgeber für Forschung und Innovation. Aber auch das stimmt: Lange nicht jede Kritik ist berechtigt.

Fakten zum Feinstaub

Tatsache ist: Feinstaubfreie Feuerwerkskörper gibt es nicht - und wird es wohl auch nie geben. Sobald Schwarzpulver eingesetzt wird, entsteht immer eine Verbrennung, die die Stoffe freisetzt. Aber wie schädlich sind sie eigentlich? Aktuell wird Feinstaub nur nach der Größe seiner Partikel bewertet (z. B. P10= Korngröße kleiner als 10 Millionstel Meter). Die chemische Natur und Art des Feinstaubs wIrd dabei nicht berücksichtigt.

Grundsätzlich gilt: Feinstaub, der durch das Abbrennen von Feuerwerk freigesetzt wird, hat andere Eigenschaften als der von Verbrennungsmotoren. Die im Verkehr entstehenden Feinstaubpartikel sind wesentlich giftiger als die etwa von Silvester- oder anderen Großfeuerwerken. Sie bleiben auch länger in der Luft und in der Lunge. Feinstaubpartikel aus Feuerwerk haben die Eigenschaft überwiegend wasserlöslich zu sein. Somit können sie sich schneller auflösen als der rußartige Feinstaub aus Kraftstoffen. Weil sie aus der Luft sehr schnell Wasser aufnehmen sinken sie schneller ab. Der Feuerwerksfeinstaub umfasst lösliche Salze, aber keinen Ruß und ist auch nicht krebserregend. In der Umwelt werden die Partikel vom Boden oder von Pflanzen als Mineralien aufgenommen. 

Gilt das auch für die Silvesternacht?

Wir Deutschen erzeugen pro Jahr 206.000 Tonnen Feinstaub. Die vom Umweltbundesamt (UBA) jährlich veröffentlichten Zahlen zum Feinstaubausstoß durch Feuerwerk in Deutschland konnte durch eine exakte Studie unter Beteiligung des VPI korrigiert werden. Zuvor hatte das UBA zur Berechnung seiner Werte Schätzungen und Modellierungen genutzt, die auf europäischer Ebene im Emissionsinventar des EMEP/EEA air pollutant emission inventory guide-book festgelegt sind. Im Laufe des Jahres 2020 veröffentlichte der VPI auf Basis von Messungen neue Berechnungsgrundlagen, die die bis dato genutzten Werte deutlich nach unten korrigierten (im Schnitt um ca. 2/3). Das UBA hat die Plausibilität der neuen Berechnungsgrundlage umgehend öffentlich bestätigt. 

Und dann ist da noch das Thema Müll

Ja – bei manchen Silvesterknallern bleibt es nicht aus, dass Plastik zurückbleibt, sobald sie gezündet werden. Der Grund dafür waren strikte Sicherheitsbestimmungen. Plastikkappen oder Anzündschnüre waren gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitseinrichtungen und schützen den Verwender vor einer Auslösung des Gegenstandes zur falschen Zeit. Ab 2022 können die Kappen und Hülsen jedoch nach und nach durch biologisch abbaubare Materiealien ersetzt werden. Übrigens: Da die pyrotechnischen Bestandteile gänzlich verbrennen, entsteht kein Sondermüll durch Silvesterknaller und -raketen.

Die Rezepturen des VPI zur Herstellung von pyrotechnischen Artikeln enthalten zudem keine verbotenen Chemikalien. Unsere Mitgliedsunternehmen verwenden für ihre Feuerwerksprodukte ausschließlich Inhaltsstoffe, die für die Umwelt kein nachhaltiges Risiko darstellen (Das Feuerwerk/So funktioniert Feuerwerk). 

Meilensteine für die Umwelt

2019 war das letzte Jahr, in dem die Mitglieder des VPI Pfeiffenbatterien aus reinem Kunststoff importierten. Die im VPI organisierten Firmen haben beschlossen, ab 2020 auf den Import der plastiklastigen Pfeiffenbatterien zu verzichten, um die Umwelt zu schonen. Seit 2017 vertreibt unsere Branche zudem anstelle von Bleigießen nur noch die umweltfreundlicheren Wachs- oder Zinn-Varianten.

Umweltschutz ist für den VPI und seine Mitglieder eine Herausforderung, der man sich gemeinsam, eigeninitiativ und verantwortungsvoll stellt. Über die letzten Jahre konnten viele Produkte durch kontinuierliche Forschung und Weiterentwicklung nachhaltig verbessert werden.
Die folgende Grafik veranschaulicht die Fortschritte: Grafik zur Nachhaltigkeit

Wo Leichtsinn ist, ist auch Gefahr

Gefährlich für die Gesundheit sind Knaller, Batterien und Raketen dann, wenn sie nicht richtig genutzt werden. Unfälle an Silvester passieren vor allem, wenn alkoholisierte Menschen böllern und nachlässig werden. Verletzungen entstehen, weil Knaller aus der Hand gezündet oder auf andere Personen gezielt werden. Deshalb ist es umso wichtiger, im Umgang mit Pyrotechnik und besonders beim Silvesterfeuerwerk in Menschenmengen erst nachzudenken, bevor man zündet. Dafür geben wir Ihnen ein paar hilfreiche Tipps (Sicherheit).

Nachsicht gilt auch für die Lebewesen um uns herum. Für unsere Haus- und die Wildtiere kann das Silvesterfeuerwerk auch mal anstrengend werden. Generell gilt natürlich auch hier: Jeder, der am Silvesterabend knallt und Raketen zündet, kann darauf achten, den Tieren möglichst fern zu bleiben. Wer zusätzlich vorbeugen möchte, hat die Möglichkeit, den Krach gering zu halten. Für die tierischen Freunde ist ein „leises Feuerwerk“ eine willkommene Alternative. Seit einigen Jahren bieten die Mitgliedsunternehmen des VPI ein solches an (mehr dazu finden Sie hier).