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    Warum uns Nachhaltigkeit und Gewaltlosigkeit so wichtig sind

VPI – „Nachhaltigkeit 2023 – unsere Ziele, unsere Wege“

CO2-Reduktion, Klimawandel, Plastik in den Weltmeeren: Es gibt viele gute Gründe, warum alle Zeichen auf klimafreundlichen Wandel stehen sollten und müssen. Lange bevor die EU-Vorgaben verbindlich werden, hat sich die pyrotechnische Industrie auf den Weg gemacht.
Die Ziele: eine umweltfreundlichere Produktion und Logistik, mehr biologisch abbaubare Komponenten und deutlich weniger Plastik in den Produkten.

Die Transformation einer ganzen Branche – sie ist im vollen Gange.

Das Unternehmen COMET in Bremerhaven setzt sortimentsübergreifend auf eine massive Plastikreduktion – sowohl bei den Plastikteilen innerhalb der Produkte - z.B. Standfüße, Zündschnurabdeckungen und Raketenspitzkappen - als auch bei der Verpackung.

„Erst das Verkaufsverbot 2020, dann das Verbot 2021 – zwei Jahre lang waren uns wegen Corona die Hände gebunden. Aber wir haben nie aufgegeben und die Ärmel hochgekrempelt. Wir haben Feuerwerk neu gedacht“, ließ sich VPI-Vorsitzender Thomas Schreiber Ende 2022 bundesweit in den Medien zitieren. Das Ergebnis ist ein einmaliges Angebot und eine Vorreiter-Rolle der deutschen Industrie mit Blick auf umweltfreundliches und biologisch abbaubares Feuerwerk.

Verantwortung für kommende Generationen
„Wir sehen uns mit unseren Unternehmen und Produkten in der Verantwortung, einen Beitrag zu mehr Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit zu leisten“, sagt VPI-Vorstand Richard Eickel.
Wie können wir unsere Produktpalette weiterentwickeln? – das war die Frage. Sie wird umweltfreundlicher – lautet 2023 die Antwort. Ein Beispiel von vielen ist die neue Produktlinie der Firma NICO. Die „Green Line“. „Unsere ‚grüne‘ Produktreihe ist umweltfreundlicher, klimaneutral und komplett plastikfrei“, sagt NICO-Geschäftsführer Michael Kandler. „Wir verstehen uns als Experten für nachhaltiges Feuerwerk und beweisen, dass Umweltbewusstsein und Unterhaltung sich nicht ausschließen müssen“, so Kandler.

Für WECO, den europäischen Marktführer im Bereich Pyrotechnik, steht fest. „Wir haben die Krise als Chance verstanden zur innovativen Weiterentwicklung“, so Thomas Schreiber, der nicht nur VPI-Vorstand, sondern auch Geschäftsführer des Familienunternehmens in Eitorf ist. So hat WECO nach biologisch abbaubaren Materialen gesucht, um die bisherigen Plastik-Raketenspitzen und Plastik-Zündschnurabdeckungen zu ersetzen – u.a. mit Hilfe neuer Maschinen und Verfahren.

Ein produktives Beispiel der besonderen Art:
Das Unternehmen WECO in Eitorf hat Maschinen entwickeln lassen, die die Raketenspitzen direkt aus den Pappkörpern formen, damit entfallen die bisherigen Spitzkappen aus Plastik.

Schon heute verzichten die Mitglieder des VPI bei der Produktion in Deutschland u.a. auf PVC-Verpackungen und ersetzen sie durch Papp-Faltschachteln. Heulerbatterien mit Pfeifen aus Plastik gehören der Vergangenheit an. Ziel ist es, Kunststoff vollständig in unseren Produkten zu ersetzen – alle Produkte sollen biologisch abbaubar werden.

 

Ein Vorhaben, das auch bei Richard Eickel und dem Unternehmen COMET auf fruchtbaren Boden fällt: „Als eines der ältesten Feuerwerksunternehmen in Deutschland sind wir uns unserer Verantwortung für die Umwelt bewusst. Deshalb gleichen wir beispielsweise beim Abbrennen unserer Produkte entstehendes CO2 durch zertifizierte Klimaschutzprojekte aus und denken bei der Reduktion von Plastik ganzheitlich und sortimentsübergreifend. Mittelfristig werden wir unsere gesamte Produktpalette umweltfreundlicher gestalten – das betrifft die Plastikanteile der Produkte und der Verpackungen gleichermaßen“, so Eickel.

Bestimmte Feuerwerkskörper bestehen schon seit Jahren zu 100 Prozent aus wiederverwertbarem Material. Hierzu zählen beispielsweise Feuerwerksbatterien, die nur aus Pflanzenfasern und natürlicher Stärke hergestellt werden.

Vorreiterrolle weltweit und beim Einwegkunststofffonds-Gesetz
39,7 Kilogramm. Laut Statista ist das die Gesamtmenge an Plastikverpackungen, die jeder Deutsche pro Jahr wegwirft. Hochgerechnet auf rund 80 Millionen Deutsche liegt auf der Hand, warum das Thema Plastik eine große Bedeutung für den Schutz der Umwelt hat. Der VPI möchte seinen Teil dazu beitragen, das Müllaufkommen ab 2023 zu reduzieren, indem er weitestgehend auf Plastik verzichtet. Sowohl bei den Feuerwerksprodukten als auch bei deren Verpackungen.

Nebeneffekt: Wenn es um das neue Gesetz zur Schaffung eines Einwegkunststofffonds geht, sieht sich der VPI in seinem Weitblick bestätigt. Lange vor der Initiative der Bundesregierung hatten die Mitglieder die Weichen dafür gestellt, ihre Produkte und deren Verpackung plastikfrei neu auszurichten. „Was uns aber besonders freut, ist, dass wir als deutsche Industrie sogar weltweit neue Maßstäbe und Trends setzen könnten. Unsere Wünsche an die Produzenten in Asien dürften auch über die deutschen Grenzen hinaus auf Interesse stoßen und Wirkung zeigen“, so Thomas Schreiber.
 

FAQ – Wie nachhaltig ist Feuerwerk?

Um das Thema Feuerwerk ranken sich viele Mythen und mehr oder weniger begründete Meinungen. Ist Feuerwerk ein einmalig harmloser Spaß zu Silvester oder ein dauerhafter „Klimakiller“? Hier die Antworten auf die meistgestellten Fragen.

Gibt es eigentlich klima- und umweltfreundlicheres Feuerwerk?

Ja. Durch die kontinuierliche Reduzierung des Plastik-Anteils – sowohl bei den Feuerwerkskörpern als auch den Verpackungen – wird Feuerwerk umweltfreundlicher. Schon in den vergangenen Jahren bestanden mehr als 90 Prozent eines Feuerwerkskörpers aus Altpapier und Holz. Große Unternehmen wie WECO, COMET und NICO gehen einen Schritt weiter und bieten ab 2023 auch ganz neue ökologischere Produktwelten an. Plastikspitzen für Raketen, Plastik bei den Zündschnur-Hülsen, Plastik-Füße für Fontänen? All das wird durch Spezial-Pappe und Pflanzenfasern ersetzt werden.

Ist das Umweltbewusstsein der Branche über Nacht gekommen?
Nein. Die Branche investiert seit Jahren Geld und Zeit in Forschung und Entwicklung und trifft immer wieder Entscheidungen mit nachhaltiger Wirkung.Die Umstellung bei der Herstellung und Verpackung von Feuerwerksartikeln ist ein kontinuierlicher Prozess. Plastikteile werden wo und wann immer möglich durch verrottbare Alternativen ersetzt, z. B. Raketenspitzen oder Heulerhülsen.
Die Heuler-Batterien mit mehreren 100 Plastikpfeifen werden nicht mehr auf dem deutschen Markt zu finden sein. Ebenso verschwinden immer mehr Plastikverpackungen aus den Regalen. Blister oder Raketentüten werden Zug um Zug durch Pappschachteln ersetzt. Die früher üblichen Plastikverpackungen bei Batteriefeuerwerk gibt es seit 2014 nicht mehr. Das Unternehmen WECO führte bereits 2013 die Pyromould-Batterie ein. Diese Batterien werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und sind dadurch zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Seit 2017 verzichten die Mitglieder des VPI übrigens auch auf das klassische Bleigießen. Seitdem liegt Wachsgießen im Trend.

Warum hat die Feuerwerksbranche 2020 und 2021 keine neuen, umweltfreundlichen Produkte auf den Markt gebracht?
Der unternehmerische Wille war da, aber die finanzielle Lage sehr angespannt. Die Abgabeverbote für Feuerwerk 2020 und 2021 führten zu massiven Verlusten bei allen deutschen Feuerwerksanbietern. Kein Wunder, generiert die Branche doch mehr als 90 Prozent des Jahresgesamtumsatzes an den bekannten drei Tagen vor Silvester. Durch das Abgabeverbot wegen der Corona-Pandemie brachen die Umsätze beinahe komplett ein.Überbrückungshilfen der Öffentlichen Hand konnten die Verluste nicht ausgleichen, aber zumindest Insolvenzen verhindern. Nur mit großem Engagement und Mut konnten trotzdem neue Produktlinien entwickelt werden. Als Investition in Umweltfreundlichkeit und Zukunft. Hinzu kommt: Änderungen an Feuerwerksprodukten brauchen Zeit. Bis zur Zulassung und Produktion bedarf es einer regelmäßigen Vorlaufzeit von rund 15 Monaten. Sichtbar werden Entwicklungen da manchmal erst in der nächsten Saison, obwohl man forschungstechnisch schon viel weiter ist.

Wie gehen die Mitgliedsunternehmen des VPI mit dem Thema Nachhaltigkeit um?
Nachhaltigkeit ist nicht nur eine Frage nachhaltiger Produkte. Das Thema hat viele Dimensionen.
Das fängt an mit der bewussten Auswahl von Rohstoffen, reicht über Anlieferung und Produktion bis zur Auslieferungslogistik. Die Unternehmen setzen beispielsweise auf umweltfreundliches Erdgas, Ökostrom und den Einsatz von Recycling-Materialien.

Wie bei jedem Feuer entsteht auch beim Abbrennen von Feuerwerk CO2.
Zahlreiche Unternehmen des VPI versuchen, das zu kompensieren – mit Erfolg?
Die Unternehmen sind hier seit Jahren am Ball. COMET zum Beispiel kompensiert das entstehende CO2 aus eigenem Engagement durch MyClimate-Zertifikate. Bei den neuen Artikeln der „Silence Line“ gleicht das Unternehmen auf diese Weise neben dem Abbrand auch die Produktion, Verpackung und den Transport aus. Für die Firma NICO gilt Ähnliches: Sie kompensiert das gesamte CO2-Aufkommen, das beim Verbrennen ihrer Produkte entsteht. Das Unternehmen WECO fördert die regionale Aufforstung um den Stammsitz in Eitorf bei Bonn. Die Aufforstung der insgesamt 4,3 Hektar großen Fläche soll dazu führen, dass pro Jahr rund 3.500 neue Bäume gepflanzt werden.

Wie hoch ist der Anteil des CO2-Ausstoßes von Feuerwerk?
Der CO2-Ausstoß beträgt 0,00013 % der jährlichen deutschen Treibhausgas-Emissionen. Der durch den VPI errechnete Anteil an CO2 durch Feuerwerk liegt bei 2.373 Tonnen. Gerechnet auf die Gesamtemission von CO2 in Deutschland in Höhe von 805.000.000 t ergibt sich der sehr kleine Anteil von 0,00013%. Auch bei Großfeuerwerken ist der CO2-Ausstoß nicht das große Thema: Zur Veranschaulichung: Im Rahmen des „Züri Fäschts“ wurden vom Klimaportal MyClimate die CO2-Emissionen beispielhaft dargestellt. Die prozentuale Verteilung spricht sicher für sich und dürfte den einen oder anderen auch überraschen. Feuerwerk ist gerade einmal mit einem Anteil von 0,2 % am Emissionsaufkommen beteiligt.

Wie viel Feinstaub entsteht eigentlich durch Feuerwerk?
Der Feinstaubanteil von Feuerwerk beträgt lediglich 0,7 Prozent der gesamten jährlichen Feinstaub-emission in Deutschland. Durch Silvesterfeuerwerk werden gerade einmal 1.477 t, statt der bis dato von Kritikern öfter genannten 5.000 t Feinstaub emittiert. Das bestätigt auch das Umweltbundesamt*.

Wie klimarelevant ist Feinstaub?
Feinstaub ist nicht klimarelevant. Hierbei handelt es sich lediglich um lokale Emissionen. Treibhausgase, insbesondere CO2 , sind ausschlaggebend für die Erderwärmung, den Klimawandel.

Woraus besteht Feuerwerk?
Feuerwerk besteht zu einem Großteil aus wiederverwertbaren Materialien wie etwa Pflanzenfasern, Papier und Holz. Pyrotechnische Sätze – also das „Pulver” – kommen zur Verwendung, Draht und Kunststoffe sind auch enthalten. Schon heute bringt die Branche Feuerwerkskörper auf den Markt, die zu 100 Prozent aus wiederverwertbaren Materialien bestehen. Das Ziel des VPI: Kunststoffe sollen vollständig verschwinden und Feuerwerkskörper absehbar komplett biologisch abbaubar sein.
Nur am Rande: Eine DIN-Norm gibt seit Anfang der 2000er vor, dass gesundheitsgefährdende Stoffe (u.a. giftige Schwermetalle wie Blei und Arsen) grundsätzlich im Feuerwerk verboten sind.
Daran halten sich alle deutschen Produzenten strikt.

Wurde in der Vergangenheit auch nachhaltig etwas gegen Verletzungsrisiken getan?
Nur 5 Prozent aller Krankenhausbesuche in der Silvesternacht haben etwas mit Feuerwerk zu tun, hat der Krankenhausbetreiber Vivantes erhoben. Allerdings werden Verletzungen mit Feuerwerkskörpern zumeist durch nicht zugelassene oder illegale Feuerwerkskörper verursacht. Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß, hat darauf verwiesen, dass durch Silvesterfeuerwerk Verletzte in der Regel nicht die hohen Zahlen an Notfalleinweisungen ausmachen, sondern eher diejenigen, die zu viel Alkohol trinken und dann in Streit geraten oder sich anderweitig verletzen. Alle legalen Feuerwerkskörper werden durch die Bundesanstalt für Materialforschung (BAM) oder andere notifizierte Prüfstellen in der EU geprüft. Dem VPI ist das Thema Gesundheit sehr wichtig: So hat er eine Aufklärungskampagne zum sicheren Umgang mit Feuerwerk gestartet:
Lass es krachen - vpi (feuerwerk-vpi.de)

Tierschutz ist auch Umweltschutz – wie steht der VPI zu diesem Thema?
Die Branche hat das Thema erkannt und mit lautstärkeärmerem Feuerwerk auf die Wünsche von Tierhaltern reagiert. Die Produkte – beispielsweise der „Silence Line“ (COMET) und der „Green Line“ (NICO) legen Wert auf Leucht- statt Knalleffekte und unterschreiten die maximal zugelassene Lautstärke für Feuerwerk. Grundsätzlich halten in Deutschland alle zugelassenen Feuerwerkskörper der Kategorie F2 den gesetzlich vorgeschriebenen Geräuschpegel von 120 dB (AI) in acht Metern Entfernung ein oder liegen darunter.

Erst sieht es schön aus, am Morgen danach hat man die schöne Bescherung mit dem Müll…
Müll ist nie schön. Deswegen versuchen die Mitglieder des VPI, Müll durch biologisch abbaubare Stoffe und Reduktion von Plastik weiter zu verringern. Gleichwohl ist auch der Silvester-Müll relativ zu sehen im Vergleich zu anderen Müllbergen. Keine Frage: In den fünf größten deutschen Städten (Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main) sammelt die Müllabfuhr am Neujahrstag rund 200 Tonnen Silvesterabfall ein - allerdings ist diese Zahl sehr ungenau. Verlässliche Zahlen zur Menge des reinen Feuerwerkmülls gibt es nicht, da dieser nicht getrennt vom übrigen Silvestermüll (Flaschen, Partyartikel, usw.) erfassbar ist. Zum Vergleich: Am Hauptwochenende des Kölner Karnevals fallen mehr als 370 Tonnen Müll an, beim jährlichen „Wacken Open Air“ etwa 450 Tonnen. Und das sind nur zwei von Dutzenden Großveranstaltungen.

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*https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/jahreswechsel-wenn-die-luft-schneiden-ist