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    Raketen, Batterien & Co.: So funktioniert Feuerwerk

Raketen, Batterien & Co.: So funktioniert Feuerwerk

Feuerwerke ziehen seit Jahrhunderten die Menschen in ihren Bann. In unterschiedlichsten Formen und Farben erleuchten sie den Himmel. Dabei sind Silvesterfeuerwerkskörper nur ein Teil der gesamten Pyrotechnik. Doch alle pyrotechnischen Produkte eint, dass sie auf Basis der gleichen Bauart produziert werden.

Ob Raketen, Batterien, Römische Lichter, Vulkane oder Fontänen: Für Feuerwerkskörper aller Kategorien und Klassen verwendet der professionelle Feuerwerker einige grundlegende Fertigungstechniken und Produktionsabläufe. Hier erklären wir Ihnen, wie das Feuerwerk zu Silvester entsteht.

Alles beginnt mit der pyrotechnischen Mischung

Jede Rakete oder Batterie, einfach jeder Feuerwerkskörper, der im Rahmen von Großfeuerwerken und zu Silvester abgeschossen wird, beinhaltet Gemische aus verschiedenen Rohstoffen. Die pyrotechnischen Mischungen enthalten Brennstoffe, Oxidationsmittel und je nach Anwendung Farbgeber und Katalysatoren. Die in den Gemischen enthaltene Energie wird erzielt in Verbindung mit einem ganz genau abgestimmten Design der Feuerwerkskörper dessen pyrotechnische Wirkung. Das sind zum Beispiel der Aufstieg einer Rakete, Licht- oder Knalleffekte. Die Zusammensetzung der Gemische entscheidet über den Energieinhalt des Gegenstandes und die Bauart des Feuerwerkskörpers über die Art und Weise sowie den Zeitpunkt des pyrotechnischen Effekts. Und genau darum geht es: Die Zerlegung des Feuerwerkskörpers soll so gesteuert werden, dass er erst in luftigen Höhen den Nachthimmel mit Leucht-, Knall und Pfeifeffekten in verschiedenen Formen und Mustern erhellt.

Für die unterschiedlichen Farben an Silvester und im Rahmen von Großfeuerwerken sind bestimmte Salze im Gemisch verantwortlich. Calcium- und Strontiumsalze als Bestandteil der Mischungen sorgen beispielsweise für verschiedene Rottöne, Kupfersalze erzeugen Blautöne, während Natriumsalze gelbe Töne hervorrufen. Den Rest erledigt die Physik: Die Hitze der Verbrennungsreaktion regt die Elektronen in den oben genannten Salzen im Feuerwerkskörper an. Dabei wird Energie in Form von farbigem Licht frei – wie beispielsweise die charakteristischen Farben der Silvesterrakete.

Um dem gestiegenen Umweltbewusstsein als Verband Rechnung zu tragen, haben sich unsere Mitgliedsunternehmen schon früh darauf verständigt, nur Rohstoffe zu verwenden, deren Rückstände nach dem Abbrennen von Feuerwerk kein Umweltrisiko darstellen. Heute ist in der Norm DIN EN 15947- 5 genau festgelegt, welche Mischungen und Rohstoffe unsere Unternehmen bei der Produktion von Feuerwerkskörpern einsetzen dürfen. Das sorgt für einen sicheren Umgang und gleichzeitig dafür, die Umwelt nicht unnötig zu belasten. Gleichzeitig bieten unsere Mitgliedsunternehmen laufend neue und innovative Feuerwerksartikel (Innovation, Sicherheit und Forschung) an, die schöne und sichere Effekte erzielen und dabei Normen und Gesetze einhalten.

Geändertes Konsumverhalten: Von der klassischen Silvesterrakete zur Batterie und dem Verbundfeuerwerk

Feuerwerk ist und bleibt gefragt: zu Festivitäten, für Bühnenshows und zum Neujahr. In Europa ist Deutschland gefolgt von Großbritannien und den Niederlanden der größte Absatzmarkt.  

In den vergangenen Jahren hat sich das Sortiment an Endverbraucherfeuerwerken stark in Richtung des Systemfeuerwerks entwickelt. Einfach und bequem zu nutzende Batterie- und Verbundfeuerwerksartikel – wie sie in größeren Maßstäben auch bei professionellen Großfeuerwerken zum Einsatz kommen – haben mittlerweile einen Marktanteil von etwa 50 Prozent erreicht. Die Silvesterrakete steht allerdings genauso wie Mixsortimente auch noch stark im Fokus der Endverbraucher und Industrie und Handel erwirtschaften wesentliche Umsätze damit.

Gem. DIN EN 15947-2 gibt es folgende Gegenstände:

Kategorie F1 (ganzjährig anwendbar bei Geburtstagen, zu Silvester)

Dazu gehören zum Beispiel: Bengalfeuer, Bengalhölzer, Bengalfackeln, Knallbonbons, Knatterartikel, Blitztabletten, Fontänen, Bodenfeuerwirbel, Wunderkerzen, Scherzzündhölzer, Party-Knaller, Schlangen, Knallziehbänder, Tischfeuerwerke, Knallerbsen

Kategorie F2 (anwendbar zu Silvester, mit Ausnahegenehmigung auch bei Geburtstagen oder anderen Festivitäten):

Dazu gehören zum Beispiel: steigende Kronen, Knallkörper, Batterien, Kombinationen, Verbundfeuerwerk, Doppelschläge, Blitzknallkörper, Pyrodrifter, Knallfrösche, Sprungräder, Feuertöpfe, Raketen, Römische Lichter, Feuerwerksrohre, Wirbel, Sonnen

Kategorie F3:  spielt in Deutschland eine untergeordnete Rolle und darf nur von Fachleuten mit entsprechender Erlaubnis angewendet werden

Kategorie F4 (anwendbar nur für Fachleute mit entsprechender Erlaubnis): Feuerwerkskörper für Großveranstaltungen, Kirmesveranstaltungen etc.

Kategorie T1: Feuerwerkskörper für Bühne und Theater 

Kategorie T2 (anwendbar für Fachleute mit entsprechender Erlaubnis): Feuerwerkskörper für Bühne und Theater